Zur Person

Portrait von
				       Ludger Gülker

Ludger Gülker, Journalist. Als dritter von drei Söhnen einer Handwerkerfamilie wurde Ludger Gülker 1939 im märkischen Sauerland, in Altena (Westf.) geboren, das damals noch Kreisstadt war und über den Sitz des Kreises (heute Märkischer Kreis) und eine eigene Zeitung (Altenaer Kreisblatt) verfügte. In der geschichtsträchtigen Stadt an der Lenne mit seiner romantischen Burg der Markgrafen und der ersten Jugendherberge der Welt verbrachte er naturverbunden Kindheit und Jugend. Aus der freiberuflichen Tätigkeit mit Bild und Text beim Heimatblatt während der Schulzeit entwickelte sich über ein Volontariat eine enge Zusammenarbeit mit dem Verlag P. A. Santz und dem Altenaer Kreisblatt, die sein berufliches Leben bestimmen sollte. Nach der Zeit als Jungredakteur folgten Jahre als Lokalchef der Neuen Hohenlimburger Zeitung in Hohenlimburg und des Sauerländischen Volksblatt in Olpe, bis Anfang der 70er Jahre im Zuge der Pressekonzentration ein Wechsel zur Westfalenpost, der größten Zeitung in Südwestfalen, folgte. Dort arbeitete er im Ressort Lokales und Kommunalpolitik. Mit Übernahme der Westfalenpost in den WAZ-Konzern (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) baute er in Hagen die WP-Bezirksredaktion auf, die er von Olpe aus mit täglichen Anfahrten über die Sauerlandlinie zum Druckzentrum in Hagen-Bathey 15 Jahre lang leitete.

Eine Familie wurde in den 60er Jahren gegründet und gemeinsam mit Frau Friederike aus Bernau bei Berlin wurde im Olper Stadtteil Rhode, staatlich anerkannter Erholungsort, ein Gästehaus gebaut, das später zum Hotel ausgebaut wurde. In den 70er Jahren folgte der Anbau eines „Galerie-Cafés“, in dem vierteljährlich bekannte Künstler ihre Exponate vorstellten. Zahlreiche Dichterlesungen, Konzerte und internationale Begegnungen im „GGC“ gehörten zum Kulturprogramm der Stadt Olpe.

Nach dem Motto „Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist“ (Jean Paul), gehörten seit der Jugend bei Ludger Gülker ausgedehnte Reisen zum Jahresprogramm, über die in Fortsetzungsserien in den Zeitungen berichtet wurde. Abenteuerliche Reisen nach Skandinavien, in die Arktis, auf den Balkan, die Azoren, nach Indien und mit Unterstützung des Instituts für publizistische Bildungsarbeit quer durch Westafrika. Es folgten Reisen in die USA und Kanada mit Besuchen bei Indianerstämmen. Als Mitbegründer der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft in Siegen arbeitete er für die Völkerverständigung zwischen der fernöstlichen Inselrepublik und Deutschland. Abstecher auf die Kleinen Sundainseln und Besuche in einer Leprastation der Steyler Mission auf der Insel Flores brachten ebenso Serien von Reportagen wie die Reise ins UNICEF-Camp im südafrikanischen Mozambique und ins Grenzgebiet von Simbabwe. Die von Frau Friederike seit 1986 im Kreis Olpe aufgebaute UNICEF-Arbeitsgruppe wurde dabei publizistisch unterstützt. Viele Jahre erschienen unter dem Titel „Deutsche im Ausland“ und „Ausländer in Deutschland“ seine Themenseiten im WAZ-Konzern. Reisen nach Lateinamerika, in die Anden, in die Ukraine und nach Russland runden das Bild ab. Im Verein „SOS Kinder von Tschernobyl im Sauerland e. V.“ fand er ein weiteres Betätigungsfeld, über dessen Einsätze er im 1995 erschienenen Buch Brücken zum Osten — Gemeinsame Zukunft nach Tschernobyl? berichtet.

Da die drei herangewachsenen Kinder der Gülkers — Gregor, Silke und Cirsten — ihre eigenen Berufswünsche erfüllen konnten und inzwischen eigene Existenzen aufbauten, wurde aus der Pension in Olpe-Rhode ein Mietshaus mit Ferienwohnung. Ungarn wurde seit Ende der 90er Jahre zur zweiten Heimat, wo sich Friederike und Ludger Gülker als Hobbywinzer am Plattensee vom Tagesstress erholten. Den letzten Lebensabschnitt wollen sie in Olpe verbringen.